Mittelmärker Ehrenamtlicher, Dennie Rufflet erhält Bundesverdienstkreutz

„Das war schon ein besonderer Moment, wenn man im Schloss Bellevue in der ersten Reihe sitzt, der Bundespräsident kurz vor einem steht und redet“, sagte Dennie Rufflett. Der Vorsitzende des FC Deetz gehörte am Montag zu den 25 Persönlichkeiten, die von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Berlin anlässlich des Internationalen Tages des Ehrenamtes mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet wurden.
Rufflett hat den FC Deetz in Groß Kreutz (Potsdam-Mittelmark) vor knapp 20 Jahren mit aus der Taufe gehoben und steht ihm seitdem vor. Aus einem Acker wurde ein Schmuckkästchen mit vier Plätzen, einer Tribüne, einem Vereinsheim, welches im Frühjahr kommenden Jahres nach Fertigstellung der Außenanlagen eingeweiht wird. „Ich bin stolz auf die Ehrung und stolz darauf, was wir erreicht haben. Das Vereinsheim statt des Containerbaus macht die Sache rund. Viele habe da mitgeholfen. Deshalb nehme ich die Auszeichnung für alle meine Mitstreiter im Verein entgegen“, sagte der 42-Jährige, der sich dafür einsetzt, dass die Dorfjugend nicht abwandert, sondern im Verein ein zu Hause findet und sinnvolle Freizeitbeschäftigung.
Der Inhaber einer Trainer C-Lizenz betreibt hauptberuflich einen Fußballkidsclub, ist im Umkreis bis Werder und Glindow aktiv und hat dort rund 500 Kinder am Ball. Rufflett sorgt auch für Höhepunkte, holt die Fußball-Prominenz in die Provinz. Ob Jörg Heinrich, Ronny Nikol oder Ulf Kirsten – alle haben schon mit den Fußball-Eleven trainiert und für leuchtende Augen gesorgt. Echte Höhepunkte im Vereinsleben sind die Benefizturniere, die Rufflett und Co. organisieren. Traditionsmannschaften der Bundesligisten Bayer Leverkusen – Ruffletts Lieblingsverein –, VfL Wolfsburg oder Hannover 96 dribbelten auf dem Deetzer Rasen schon auf. Auch Frauen-Bundesligist Turbine Potsdam war schon da, spielte zum 15-jährigen Bestehen des Vereins gegen die Auswahl Nordkoreas. „Das war was ganz Besonderes“, sagte Rufflett.
Auch für das nächste Jahr ist wieder ein großes Benefizturnier zur Unterstützung des „Wünschewagens“ geplant. In den letzten Jahren gingen die Erlöse zum Beispiel an das SOS-Kinderdorf, an die Kinderkrebshilfe oder die „Robert-Enke-Stiftung“.
Aber auch im normalen Trainingsalltag tut sich beim FC Deetz mit seinen mittlerweile 240 Mitgliedern eine Menge, spielen inzwischen zehn Nachwuchsmannschaften neben den ersten Männern in der Kreisliga sowie den Alten Herren. Der Vereinschef trainiert die E1- und F1-Junioren. Dazu gibt es die Sektionen Gymnastik und Volleyball. Auch Ruffletts Familie ist mit von der Partie, Ehefrau Michaela, dazu die Kinder Felix (4), Jolina (11), beide sind im Fußball aktiv, und Philipp (19). „Ohne die Unterstützung meiner Familie wäre das alles ja nicht machbar“, sagte Rufflett, der dank einer Kooperation Menschen mit geistiger Behinderung einmal wöchentlich betreut. „Auszeichnung und Anerkennung sind immer gut, das gibt mir Motivation zum Weitermachen.“

Von Benno Rougk, aus Märkische Allgemeine

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